Festspielhaus Salzburg

Ursprünglich sollte das Salzburger Festspielhaus auf dem Mönchsberg erstehen. Der erste Plan dazu stammte bereits aus dem Jahre 1890. Dreißig Jahre später lag ein neuer Plan vor. Diesmal waren es die Architekten Hans Poelzig aus Berlin und Josef Hofmann aus Wien, welche einer Anregung von Max Reinhardt folgend die Errichtung des Festspielhauses in Hellbrunn vorsahen. Dieses Projekt gelangte im Jahr 1922 zur Grundsteinlegung, wurde jedoch nicht fertiggestellt. Letztlich war es der Architekt Clemens Holzmeister, welcher das große heutige Festspielhaus im Jahr 1956 erbaute. Um genügend Platz für seine Spielstätte zu erhalten, ließ er 55.000 Kubikmeter des Mönchsberges abtragen.

Heute erhebt sich das Festspielhaus mitten in der Altstadt und schmiegt sich dicht an den Mönchsberg an. Gemeinsam mit den edlen Barockfassaden, dem 200 Meter entfernt gelegenen Domplatz und der Universitätskirche bildet es einen eigenen Festspielbezirk. Drei Theater sind hier unter einem Dach zusammengefasst. Diese sind die Felsenreitschule, geschaffen nach Plänen des großen Wiener Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach, das Kleine Festspielhaus und das Große Festspielhaus.

Den Beinamen „Groß“ trägt die Spielstätte zurecht. Der breite Zuschauerraum mit seinem quadratischen Grundriss bietet 2179 Zuschauern einen Sitzplatz. Seine Seitenlänge beträgt circa 35 Meter. Das Bühnenhaus hat eine Breite von 100 Metern und eine Tiefe von 25 Metern. Das Bühnenportal misst 9 Meter Höhe. Die Portalbreite kann auf die Maße der Wiener Staatsoper von 14,3 Metern verkleinert werden.
Eine besondere Aufmerksamkeit haben auch die wunderschönen Gardinen und Böden, insbesondere des Foyers und des Pausensaales, verdient. Im Foyer wurde ausschließlich Adneter Marmor verarbeitet, der Boden im Pausensaal ist aus grünem Serpentin, mit kunstvollen Pferdemosaiken des österreichischen Künstlers Richard Kurt Fischer gestaltet. Zahlreiche weitere Kunstwerke finden sich im Festspielhaus. Dazu gehören die Plastiken „Theater“ und „Musik“ von Wander Bertoni, verschiedene Gobelins von Oskar Kokoschka, und Wandmalereien von Rudolf Plattner, um nur einige zu nennen. An der Fassade zum Karajan -Platz befindet sich ein Marmorportal, welches von dem Barockarchitekten Fischer von Erlach gestaltet worden ist.

Der Neubau des großen Festspielhauses wurde mit Richard Strauss „Rosenkavalier“ unter der Leitung von Herbert von Karajan am 26. Juli 1960 eröffnet. Seitdem erfreuen sich die Salzburger Festspiele und mit ihnen der gesamte Festspielbezirk immer größerer Beliebtheit.

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